Weltweit agierende Organisationen mit dem Schwerpunkt Korallenriffe

Im Gegensatz zu den großen Umweltschutzorganisationen, gibt es nur eine Handvoll Organisationen, die sich ausschließlich für die Korallenriffe einsetzten. Sind es NGOs sind sie in der Regel viel kleiner und schlechter mit finanziellen Möglichkeiten ausgestattet.


CORAL REEF ALLIANCE

Diese Nicht-Regierungsorganisation wurde 1994 gegründet und hat ihren Sitz in Kalifornien (USA). Die ursprünglich kleine Organisation operiert heute weltweit. Sie verfolgt einen umfassenden Ansatz, um Riffe zu schützen. Wenn Schutzmaßnahmen längerfristig Erfolg haben sollen, dann müssen die sozialen und kulturellen Gegebenheiten sowie die wirtschaftlichen Bedürfnisse berücksichtigt werden. Sie arbeitet mit lokale Gemeinden und Organisationen zusammen. Fischer gehören deshalb ebenso zu ihren Partnern, wie NGOs oder Wissenschaftlern. Aktuell betreut die CORAL REEF ALLIANCE Projkete in Fiji, Hondoras, Hawaii, Indonesien und Mexiko. Darüber hinaus setzt sich die NGO auch für nachhaltigen Tourismus ein.

Unterstützungsart: Finanzierung durch Spenden.

http://www.coral.org


International Coral Reef Inititative (ICRI)

Die International Coral Reef Inititative wurde 1994 von den Regierungen Australiens, Frankreichs, Japan, Jamaica, den Philippinen, Schweden, dem Vereinigten Königreich und den USA gegründet und ist eine Partnerschaft dieser Länder zum Thema Korallenriffe auf informeller und beratender Basis. Inzwischen zählt die ICRI schon über 60 Mitglieder. Auch wenn es bisher nicht gelang ein international verbindliches Abkommen zum Schutz der Korallenriffe zu initiieren, besteht jedoch durch die Arbeit der ICRI die Hoffnung, dass dies noch gelingt. Bei der UN hat die Stimme der ICRI in Form von Berichten und Dokumenten durchaus Gewicht und diverse Resolutionen der Generalversammlung der Vereinten Nationen tragen die Handschrift der ICRI.

Unterstützungart: keine, da politische Initiative

http://www.icriforum.org


International Society for Reef Studies (ISRS)

Die ISRS wurde 1980 gegründet und widmet sich vor allem der Erforschung der Korallenriffe und der Verbreitung der wissenschaftlichen Ergebnisse in ihrem weltweit beachteten Journal „Coral Reefs“.

Unterstützungart: keine, da wissenschaftliche Organisation

http://coralreefs.org


Reef Check

Trotz Satellitenüberwachung, Luftaufnahmen aus Flugzeugen oder Drohnen, wer wirklich genau wissen möchte, wie der Zustand eines Korallenriffes wirklich ist, der muss sich mit einer Tauchausrüstung in das Korallenriff begeben. Dies praktiziert Reef Check seit über zwanzig Jahren und liefert Wissenschaftlern, der Öffentlichkeit und Entscheidern aus Politik und Wirtschaft wichtige Daten. Riffe werden bei einer Untersuchung in Abschnitte eingeteilt, in denen Korallen gezählt und Umweltschäden oder Krankheiten erfasst werden. Ebenso werden bestimmte Fischarten gezählt. Reef Check hat dafür eine Standardmethode entwickelt. So gibt es sowohl für Korallen als auch Fische Schlüsselarten, die für die Gesundheit eines Riffes sehr wichtig sind, bzw. ihr Fehlen auf bestimmte Umwelteinflüsse hinweisen. Reef Check ist in fast allen Ländern aktiv und alle Daten der einzelnen Riffuntersuchungen fliesen in eine zentrale Datenbank ein. Ihr 2002 auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung vorgestellte Bericht über die Situation der Korallenriffe (The Global Reef Crisis – Trends and Solutions) war der erste wissenschaftliche und mit Daten von über 80 Ländern zusammenfassende Bericht über die Situation der Korallenriffe.

Doch Reef Check begnügt sich nicht mit dem sammeln von Daten. Sie möchten damit die Öffentlichkeit und Regierungen bewegen sich für den Schutz der Riffe einzusetzen. Sie beraten lokale Initiativen zum Schutz der Riffe ebenso, wie Firmen, deren Tätigkeiten Auswirkungen auf die Riffe haben. Sie unterstützen wo möglich die Einrichtung von Meeresschutzgebieten.

Reef Check ist eine Non-Profit-Organisation und ihre Arbeit ist nur möglich, weil tausende von Sporttauchern, Biologen und Umweltschützer unentgeltlich ihre taucherischen Fähigkeiten Reef Check zur Verfügung stellen. Ebenso sind sie auf Spenden angewiesen. Jede/r ist willkommen und nach einer gründlichen Schulung von wenigen Tagen, kann jede/r Taucher/in mithelfen Korallenriffe zu untersuchen. Reef Check wurde 1996 von Dr. Gregor Hodgson gegründet. Der Hauptsitz der Organisation ist Los Angeles (USA). Reef Check besitzt aber Niederlassungen in vielen Ländern, darunter auch in Deutschland.

Unterstützungsart: Spenden und Manpower

http://www.reefcheck.org

http://www.reefcheck.de


Reef-World Foundation – …to inspire and empower people…

Die Reef-World Foundation ist im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland registriert. Ihr Hautprojekt ist die Green Fins Inititative, die sich in Partnerschaft mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen für einen nachhaltigen Tourismus in der Tauchindustrie einsetzt. Sie haben einen international anerkannten Standard für Verhaltensweisen für Schnorchler und Taucher entwickelt. Zwar wirkt sich der Tourismus als Ganzes positiv auf den Schutz der Korallenriffe aus, aber im Detail gibt es oft durch falsche Verhaltensweisen starke Schäden. Korallen werden abgebrochen, auf Riffdächern wird herumgelaufen und Schiffe werfen rücksichtslos ihre Anker in die Riffe. Auf dem Weg zu einer nachhaltigenTourismusindustrie ist noch viel zu tun. Zu ihren wichtigen Tätigkeiten zählen z.B. die Schulung von in der Tauchindustrie agierenden Personen, wie z.B. im April 2017 in Vietnam. Zu ihren Partnern gehört auch die Organisation Zoox, benannt nach den Zooxanthellen, die mit Korallen in Symbiose leben. Zoox widmet sich der Ausbildung von Biologen, die sich auf die Erforschung der Korallenriffe konzentrieren wollen. Zoox ist sehr gut mit den Universitäten im Vereinigten Königreich vernetzt.

Unterstützungsart: Spenden

https://reef-world.org

http://www.greenfins.net

http://www.zoox.org.uk


SEACOLOGY

Seit Seacology 1991 gegründet wurde, initierte diese Non-Profit-Organisation weltweit 277 Projekte zum Schutz der Natur. Hauptsitz der Organisation ist Berkeley in Kalifornien (USA). Sie haben sich auf Inseln spezialisiert. Viele davon liegen im tropischen Korallengürtel. Entscheidet sich eine Gemeinde ein Naturschutzgebiet im Meer oder an Land einzurichten, unterstüzt Seacology das Vorhaben mit finanziellen Mitteln und flankierenden sozialen Maßnahmen, wie z.B. durch den Bau von Schulen oder Krankenhäusern. 2015 gelang der Organisation eine großes Projekt zu realisieren, das für viele Teile der Welt einen Signalcharakter haben könnte. Sri Lanka ist der erste Staat der Welt, der alle seine noch existierenden Mangrovenwälder unter Schutz gestellt hat. Mangrovenwälder sind nicht nur Kinderstuben für Tiere der Riffe, sie schützen auch die Küsten. In Sri Lanka arbeitet Seacolgy mit der dortigen NGO Sudeesa eng zusammen.

Unterstützungsart: Spenden

https://www.seacology.org


SECORE International, Inc. – Gibt Korallenriffen eine Zukunft

Die gemeinnützige Organisation Secore International wurde erst 2012 gegründet. Ihr Hauptsitz befindet sich in Ohio, USA. In Deutschland ist sie durch die Secore Stiftung mit Sitz in Bad Camberg vertreten. Secore International ist ein “globales Netzwerk aus Wissenschaftlern, Mitarbeitern von Zoos und Aquarien und lokalen Interessenvertretern.“ Forschung, Bildung, Öffentlichkeitsarbeit und Riffrestauration gehören zu den Zielen der Organisation. Ein besonderer Schwerpunkt bildet die Riffrestauration. Korallen werden in Aquarien und Forschungseinrichtungen gezüchtet und in Korallenriffen angesiedelt. Diese Arbeit erfordert entsprechende Infrastruktur und Logistik, die Secore auf Grund seiner Partner zu leisten im Stande ist.

Gegründet wurde Secore International von Dr. Dirk Peterson, der auf Grund seiner Forschungsarbeiten zur Vermehrung von Korallen am Zoo Rotterdam ein Spezialist auf diesem Gebiet ist. Er ist zur Zeit auch der Direktor von Secore International. Restaurationsarbeiten in Korallenriffen finden zur Zeit in Guam, Mexico und Curacao statt. Bei diesen Projekten arbeitet Secore International auch immer mit lokalen Partnern zusammen. Auf Curacao ist es z.B. die renommierte Forschungsstation CARMABI.

Unterstützungsart: Spenden

http://www.secore.org


SEA SANCTUARIES

Die Non-Profit-Organisation ist im Vereinigten Königreich registriert, hat aber ihren Sitz in Singapur. Sea Sancturies konzentriert all seine Ressourcen auf eines der bedeutendsten Gebiete innerhalb des Korallendreiecks: Die zu Indonesien gehörende Region Raja Ampat. Aktuell betreut die Organisation hier zwei Projekte. Das Penem Conservation und das Bambu Island Projekt. Unterstützt werden sie dabei von den beiden großen Umweltschutzorganisationen Conservation International und The Nature Conservancy.

Unterstützungsart: Spenden

http://www.seasanctuaries.org