Lokale Riffschutzorganisationen

Es gibt noch zahlreiche andere lokale Organisationen, die ich hier nicht erwähnt habe. Oft werden auch Einzelpersonen oder kleine Gruppen aktiv, die keine offizielle Organisationsform besitzen. Sie alle leisten ebenso wichtige Arbeit. Und noch etwas ist wichtig zu erwähnen. Ohne die vielen kleinen, lokalen Initiativen, wären auch die großen Organisationen nicht so erfolgreich. Erst die Zusammenarbeit mit Initiativen vor Ort bringt wirklich dauerhafte Erfolge.


Coral Triangle Initiative on Coral Reefs, Fischeries and Food Security (CTI-CFF)

Das Korallendreieck ist das Zentrum der Artenvielfalt aller Ozeane. Der Schutz der Korallenriffe in diesem Gebiet ist von sehr großer Bedeutung. In dieser Region sind auch Hunderte Millionen Menschen von intakten Riffen direkt oder indirekt abhängig. Diese betrifft den Küstenschutz ebenso wie Tourismus und Nahrungsmittelversorgung. Auf Grund der bedrohlichen Situation und der wirtschaftlichen Bedeutung der Korallenriffe der Region haben sich im Jahr 2000 auf Bali die Länder Indonesien, Malaysia, die Philippinen, Papua-Neuguinea, die Salomonen und Timor-Leste zur Korallendreieck Initiative zusammengeschlossen. Ziel ist es gemeinsam Wege zu einem nachhaltigeren Fischereimanagement und Strategien gegen den Klimawandel zu entwickeln. Die Erhaltung der einzigartigen Artenvielfalt ist ein weiteres wichtiges Ziel. Dabei wird die Coral Triangle Initiative vom WWF unterstützt.

Die Coral Triangle Initiative ist eine der ganz wenigen Zusammenschlüsse auf politischer Ebene, um die Ressourcen der Riffe zu schützen.

Unterstützungsart: keine, da politische Organisation

http://www.coraltriangleinitiative.org


Coral Triangle Center – Ensuring Coral Reefs for Life

Das Coral Triangle Center mit Sitz in Bali, Indonesien kann auf Grund seines Namens leicht mit der Coral Triangle Initiative verwechselt werden, ist jedoch eine selbständige Nichtregierungsorganisation (NGO). Die NGO wurde 2010 gegründet und geht auf eine Initiative der Meeresökologin Ms. Rili Djohani zurück. Das Coral Triangle Center ist auf lokaler und internationaler Ebene gut vernetzt und die Liste der Partner von Umweltschutzorganisationen, politischen Organisationen, Forschungseinrichtungen und der Tourismusindustrie ist beeindruckend umfangreich. Sie sind an vielen Projekten zum Schutz der Riffe in mehreren Ländern des Korallendreiecks beteiligt.

Unterstützungsart: Spenden und Manpower

http://www.coraltrianglecenter.org


Dutch Caribbean Nature Alliance (DCNA)

Das Hauptquartier der 2005 gegründeten Non-Profit-Organisation DCNA ist in Bonaire. Sie ist in der Karibik aktiv sind. Ihr Hauptwirkungsgebiet sind die Windward Islands von St. Maarten, Saba, St.Eustatius und die Leeward Islands von Aruba, Bonaire und Curaco. Neben den Korallenriffen kümmert sie sich auch um den Schutz der Tierarten des Landes.

Zu ihren Partnern zählen z.a. die niederländischen Verbände der IUCN und des WWF.

Unterstützungsart: Spenden

http://www.dcnanature.org


HEPCA (Hurghada Environmental Protection Association), Caring for the Red Sea

Bildunterschrift: „Erst ignorieren sie dich. Dann lachen sie über dich. Dann bekämpfen sie dich. Dann gewinnst du.“ Mahatma Gandhi und Motto der HEPCA.

Der Schutz der Korallenriffe im Roten Meer ist von großer Bedeutung. Es ist eines der wichtigen Hotspots der Artenvielfalt außerhalb des Korallendreiecks. Über 1200 Fisch- und mehr als 250 Korallenarten wurden hier schon identifiziert. Auf Grund der geografischen und klimatischen Gegebenheiten gehört es neben dem Persischen Golf zu den Gebieten, in denen Korallen oft wärmeren Temperaturen ausgesetzt sind, als in anderen Gebieten. Sie zeigen sich deshalb gegenüber hohen Temperaturen robuster, als z.B. Korallen im Korallendreieck.

Die HEPCA ist eine Nichtregierungsorganisation (NGO) und wichtigste ägyptische Umweltschutzorganisation.

Sie wurde 1992 von zwölf Aktivisten der Taucherszene mit dem Ziel gegründet, der Zerstörung der Riffe durch das Installieren von Ankerbojen Einheit zu gebieten. Heute ist sie bedeutendsten Umweltschutzorganisation Ägyptens. Das System der Ankerbojen, konnte in die Anrainerstaaten Jordanien und Saudi Arabien exportiert werden. Schritt für Schritt weitete die HEPCA ihre Aktionen aus. Auf der Liste der großen Erfolge steht die Erhaltung der Giftun Inseln als unberührtes Naturschutzgebiet. Der Vorsitzende der HEPCA Amr Ali über den nicht erwarteten Sieg über Investoren, Korruption und Politik: „Das war eine Meilenstein für unsere Arbeit.“ Doch den vielen Erfolge stehen ebenso viele Probleme gegenüber. Trotz vorbildlicher Gesetzte, wird nach wie vor zu viel gefischt, müssten mehr Bojen gesetzt und mehr Gebiete unter Schutz gestellt werden. Die politischen Ereignisse nach dem Sturz Mubaraks haben die Arbeit der HEPCA nicht gerade erleichtert. Um besser argumentieren und zielgerichteter arbeiten zu können, plant man auch mehr Aktivitäten in der Meeresforschung.

Einer ganz großen und wichtigen Aufgabe widmete sich die HEPCA in Marsa Alam und seit Anfang 2011 auch in Hurghada: Der Müllentsorgung. Vermüllte Straßen und Plastikmüll im Roten Meer sind nicht nur schlecht für das Image als Urlaubsziel, sondern auch eine Gefahr für das Rote Meer. Meeresschildkröten verwechseln Plastiktüten mit Quallen und fressen ihn. 70% aller verendeten Schildkröten im Roten Meer sterben an diesem Irrtum.

International besitzt die HEPCA das Vertrauen großer Sponsoren wie USAID, Coca Cola oder Vodaphone. National wird sie getragen von breiter, gesellschaftlicher Akzeptanz und vom Vertrauen ihrer Mitglieder. Alle guten Tauchveranstalter sind auch Mitglieder der HEPCA. Geleitet wird die HEPCA zur Zeit von dem sehr engagierten Amr Ali. Im Vorstand sitzen viele Aktivisten, die über ganz Ägypten zerstreut sind. Einen guten Überblick über die HEPCA gibt deren Webseite sowie folgende Filme, die auf youtube zu sehen sind.

Unterstützungsart: Spenden

http://www.hepca.org

http://www.youtube.com/watch?v=UzQ7CWwbPuI

http://www.youtube.com/watch?v=q5gEpxob6_4


Marine Wildlife Watch of the Philippines (MWWP)

Das MWWP ist eine Non-Profit-Umweltschutzorganisation, die 2010 auf den Philippinen gegründet wurde. Sie hat ihren Sitz in Manila. Sie sieht ihre Hauptaufgabe darin, die Bevölkerung der Philippinen über die Bedeutung der marinen Ökosysteme aufzuklären und sie für den Schutz der Ökosysteme zu sensibilisieren. Viele auch international agierende Umweltschutzverbände wie der WWF oder Concervation international unterstützen diese wichtige Bildungsarbeit. Auf ihrer Facebookseite kann jeder die aktuellsten Nachrichten aus den Philippinen zum Thema Meeresschutz und Mißständen verfolgen.

Unterstützungsart: Spenden und Manpower

http://mwwphilippines.org

https://www.facebook.com/marinewildlifewatchofthephilippines


MARINE CONCERVATION PHILIPPINES (MCP)

Die MCP ist eine Nichtregierungsorganisation (NGO) mit Sitz in Dumaguete auf der philippinischen Insel Negros. In der Region Negros liegen auch die Schwerpunkte ihrer Arbeit zu denen Riffrestauration, Forschung, Müllrecycling, Projekte für nachhaltige Fischerei und Betreuung von Meeresschutzgebieten gehören. Volontäre sind jederzeit willkommen.

Unterstützungsart: Spenden und Manpower

http://www.marineconservationphilippines.org


Partnerships in Environmental Management for the Seas of East Asia (PEMSEA) und die CCEF

PEMSEA ist eine Organisation, die von 12 Ostasiatischen Staaten gegründet wurde, um durch ein vernünftiges Management der Meeresressourcen eine nachhaltige Nutzung zu ermöglichen. Beteiligt sind alle Länder, in denen die Organisation Projekte durchführt. Dies sind alle Länder des Korallendreiecks plus Korea, Singapur, Thailand, Vietnam und die Volksrepublik China. Ziel ist es bis 2021 25% der Küstengebiete der Region zu managen.  Bei ihren Projekten arbeitet PEMSA mit lokalen Regierungsvertretern, technischen Institutionen und Wissenschaftlern zusammen. Die PEMSA ist jedoch keine NGO. Ein vernünftiges Küstenmanagement, ist jedoch ein wichtiges Instrument um die Ressourcen der Ozeane zu schützen.

Eine ähnliche Aufgabe besitzt auch die Coastal Conservation and Education Foundation, Inc.(CCEF). Ihre Aktivitäten sind jedoch auf die Philippinen beschränkt. Darüberhinaus betreut die CCEF auch Meeresschutzgebiete der Philippinen und hat hierzu die erste Datenbank erstellt, in der Informationen gesammelt werden.

Beide Organisationen sind gute Beispiele, für wichtige Entwicklungen auf politischer Ebene.

Unterstützungsart: keine, da politische Organisation

http://www.pemsea.org

http://www.coast.ph


Red Sea Environmental Centre (RSEC) und MareMundi

Das RSEC wurde von dem in Österreich registrierten Verein MareMundi und dem Meeresbiologen Christian von Mach gegründet. Das RSEC unterhält eine Feldstation in Dahab im ägyptischen Sinai und bietet Wissenschaftlern und Umweltschützern eine Infrastruktur, um vor Ort Projekte durchführen zu können. Jedes Jahr werden z.B. für die Organisation Reef-Check die Riffe vor Ort untersucht und die Daten fliesen in deren weltweite Datenbank ein.

Mare-mundi ist des weiteren stark im Mittelmeerraum engagiert. MareMundi wurde von dem Meeresbiologen Dr. Robert Hofrichter gegründet. Er ist auch der Verfasser des wichtigen Standartwerkes „Das Mittelmeer“. Bildung, Forschung und Umweltschutz sind die Ziele von MareMundi.

Unterstützungsart: Spenden und Manpower

www.mare-mundi.eu

www.redsea-ec.org